Verso la nuova Europa del diritto. Romanisti e totalitarismo

Abstract

En
The Roman legal tradition is currently widely considered as one of the main foundations of European legal culture. The aim of this study is to explore the contentious emergence of this conviction in the turbulent years from the rise of totalitarianism to the beginnings of European integration. While it is common knowledge that Roman law was particularly targeted by the Nazi regime, what this article seeks to demonstrate is that this was a more complicated situation than a simple question of opposition or supporting the study of Roman law. The issues that led to the rise of Roman law as a key point in the narrative of European legal integration were influenced by numerous factors and considerations, ranging from Catholic conservatism to utopian Europeanism. However, for jurisprudence, the discovery of the link between Roman law and Europe made it possible to reject the legacy of totalitarianism and to seek relevance within the new field of European integration by underlying continuities in methodology and concepts.
De
Die römische Rechtstradition besteht heute weithin als eine der wichtigsten Grundlagen der europäischen Rechtskultur. Dieser Studie untersucht die umstrittene Entstehung dieser Überzeugung in den turbulenten Jahren vom Aufstieg des Totalitarismus bis zu den Anfängen der europäischen Integration. Obwohl allgemein bekannt ist, dass das römische Recht von dem NS-Regime entgegensetz war, soll in diesem Artikel gezeigt werden, dass dies eine kompliziertere Situation war als eine einfache Frage der Opposition oder der Unterstützung des Studiums des römischen Rechts. Die Fragen, die zum Aufstieg des römischen Rechts zu einem zentralen Punkt in der europäischen Rechtsgeschichte und rechtliche Integration führten, wurden von zahlreichen Faktoren und Überlegungen beeinflusst, vom katholischen Konservatismus bis zum utopischen Europäismus. Für die Rechtswissenschaft, die Entdeckung der Verbindung zwischen römischem Recht und Europa ermöglichte es das Erbe des Totalitarismus abzulehnen und durch grundlegende methodische und konzeptionelle Kontinuitäten nach Relevanz im neuen Feld der europäischen Integration zu suchen.